Safari auf der Suche nach den Big Five in Tansania

18.02.2022

Unser Safari Abenteuer startet mit einer Bootsafari am späten Nachmittag. Gemütlich tuckern wir über den Rufiji, den zweitgrößten Fluss Afrikas und halten Ausschau. Wir entdecken jede Menge Vögel, die gelben Webervögel haben uns besonders beeindruckt, sind sie doch wahre Baumeister. Kunstvoll weben sie ein rundes Nest und wer sich dabei am geschicktesten anstellt, bei dem zieht zuerst das Weibchen ein. Diese wählen den Partner nämlich ausschließlich nach Besichtigung der Wohnung aus. Wir erspähen auch Baby Krokodile, ausgewachsene Krokodile und Hippos. 

Warum reißen die Nilpferde eigentlich so oft ihr Maul weit auf. Sind sie so müde Vertreter, weil sie nachts an Land so viel grasen, oder langweilen sie sich im Wasser? - Eine afrikanische Geschichte besagt, dass das Hippo nicht immer ein Vegetarier war. Es muss in Urzeiten auch Fisch als Leibspeise genossen haben. So sehr, dass die Fische der Seen und Flüsse Ostafrikas fast ausgestorben wären. Das missfiel dem Schöpfergott sehr, so dass er dem Hippo verboten hat weiterhin Fisch zu essen. Wenn es sich nicht daran halte, müsse es das kühle Nass verlassen. Da das Nilpferd das Wasser nicht nur liebt, sondern auch zum Kühlen seiner Haut benötigt, hat es Gott geschworen keinen Fisch mehr zu essen.  Seit diesem Versprechen streckt es regelmäßig sein weit aufgesperrtes Maul gen Himmel, um zu zeigen, dass es keinen Fisch und keine Gräte zwischen den Zähnen hat.

Zum Abschluss halten wir auf einer Halbinsel. Dort entdecken wir zum Sonnenuntergang Pflanzen und Tierspuren von Vögel, Impala und Hippo. Der Fußabdruck des Hippos ist übrigens der zweitgrößte nach dem Elefant, gefolgt vom Rhino und dem Menschen. Hervorzuheben bei den Pflanzen ist der Seifenbaum, ein Schwamm ähnliches Gewächs, wir haben es auch tatsächlich ausprobiert. Zum Sonnenuntergang fahren wir wieder auf den Fluss, damit wir kein Hippo auf dem Weg zu seinem Fressen stören. Wer nämlich auf dem Hippopfad im Weg steht wird gnadenlos überrannt. Leider meist tödlich. Angeblich sterben in Tansania die meisten Menschen bei Wildunfällen durch das Hippo. Wir haben diesen Ausflug sehr genossen.

Warum werden die Big Five - Elefant, Büffel, Nashorn, Löwe und Leopard - so genannt. Sind es die größten? Nein, dann müssten die Giraffe und das Nilpferd auch dazu gehören. Sind sie mit einer bestimmten Fähigkeit ausgestattet z. B. der Leopard als schnells-tes Tier? Nein, dann wäre der Gepard mit einer Spitzengeschwin-digkeit von 110 km/h dabei. - Es handelt sich bei den Big Five um die Gefährlichsten Afrikas. Wenn ein Elefant gereizt wird, sich an-gegriffen fühlt kann er einen Jeep wie ein Spielzeug um stoßen. Also machen wir uns auf unserer Safari auf die Suche nach den 5 Freunden. 

 Nummer Eins der Elefant begrüßt uns gleich am Eingang des Mikumi NP. Eine ganze Familie kreuzt unseren Weg zum Anfassen mit einer ruhigen Gangart, ihrer Lieblingsbeschäftigung folgend, fressen, fressen, trinken und fressen. Sie fressen bis zu 150 KG Grünzeug und trinken bis zu 200 Liter Wasser pro Tag. Dabei sind sie sehr wählerisch. Was nicht passt wird wieder ausgespuckt. Liebevoll werden die kleinsten der Herde in die Mitte genommen und umsorgt. Es ist einfach unbeschreiblich diesem Schauspiel zuzuschauen. Dass sie aber auch ihre starke Seite zeigen können, haben wir am letzten Tag im Ruaha NP erleben können. Ein großer Bulle der Herde fühlt sich bei seiner Lieblingsbeschäftigung gestört, als wir mit dem Jeep ankommen. Da er hinter dem Busch gekaut hat haben wir ihn leider vorher nicht gesehen. Er faltet die riesen Ohren aus, streckt den Kopf in die Höhe, schiebt seine Stoßzähne vor und gibt einen sonoren Laut von sich. Kommt imposant auf uns zu, klar machend, wer der Chef hier in der Savanne ist. - Wir bleiben ehrfürchtig ruhig, drücken begeistert auf den Kameraauslöser. Er dreht ab, kommt jedoch noch zweimal, mit gleichem Spiel näher, wenn auch nicht mehr ganz so dicht so. Wir akzeptieren ihn, so kann er als Chef ruhig seinen Weg gehen. Sehr beeindruckend ist auch die Klärung, wer der ranghöchste in der Herde ist. Die Stoßzähne scheinen sich im Kampf der Bullen zu verhaken und die Rüssel sind dann nicht nur zum Atmen, Aufsaugen und Greifen da.
Nr. 2 den Büffel entdecken wir zunächst in der Ferne, dafür aber in einer beeindrucken Herde. Später dürfen wir auch diesem Giganten gleich face to face begegnen.

Den König der Tiere, den Löwen haben wir einen Vormittag ge-sucht. Die Regenzeit verwandelt binnen Tage nach dem ersten Niederschlag die staubtrockene Savanne in eine wunderschöne grüne und teilweise blühende Ebene mit Gras und grünen Sträu-chern. Sehr schön anzusehen ist das lebendige Grün, aber macht die Safari zum Gamedrive im wahrsten Sinne des Wortes. Das Spiel die Wildkatzen Löwe und Leopard zu finden beginnt. Wird eine gesehen startet der Buschfunk. Dabei trommeln die Guides zwar nicht mehr und geben auch keine Rauchzeichen mehr, aber über Funk informiert kommen alle zum Ort, wo der Lion King ge-sichtet wurde. Nun heißt es warten, ob er aus seinem Versteck, hinter dem Busch wieder hervor kommt. Unser eigener Hunger hat uns nach einiger Zeit des Warten den Ort verlassen lassen. Wir wissen ja, wo der King ruht. Kaum den letzten Bissen geges-sen, kommt auch der nächste Funkspruch: "Simba is comming out!" Also auf geht's zum Lion King. Zurück am Strauch angekom-men, erwischen wir ihn in flagranti mit seiner Angebeteten. Dabei geht es heftig zur Sache, kurz aber mehrmals in Ab-ständen von einer viertel Stunde. Sie streckt nach dem Akt auf dem Rücken liegend alle Viere von sich und er kann auch schon mal herzhaft, gelangweilt gähnen. Sie dienen halt nur der Reproduktion und nicht der Lust. Wie süß und unschuldig ein vollgefressener Löwe - einem Schmusekätzchen gleich - friedlich auf dem Rücken lie-gend für Stunden schlafen kann, haben wir am 2ten Tag im Ruaha sehen können. Es sind schon beeindruckende Tiere.

Zum Glück ist der Leopard der erste der Big Five, den wir gemein-sam gesehen haben, wenn auch nicht in Afrika. So in Rajasthan 2019 bei unserer 1. Safari. Dass das letzte Nashorn der drei NP vor mehr als 10 Jahren nach Südafrika gegeben worden ist, wussten wir bei der Planung des Sabbaticals leider nicht. Jetzt haben wir einen Grund für eine Safari nach Afrika, Tansania zurück zu kommen. Im Ngorogoro und in der Serengeti sind die Big Five zur Trockenzeit an den Wasserlöschern garantiert. Karibu muena Safari Tansania.

Walkingsafari mit Buschmann Didi
Am frühen Morgen geht´ s mit Didi auf die erste Walkingsafari. In traditioneller Kleidung empfängt er uns mit seinem Speer, an dem sich ein Tausendfüßler drum schlängelt. Plötzlich klingelt in seinem Lendenschurz ein Smartphone. Unser Buschmann ist doch schon im 21 Jahrhundert angekommen, wenn auch tief verwurzelt mit der Natur, den Rieten seines Volkes und der traditionellen Medizin. So erfahren wir als erstes, dass ein Häuptling, um seine Stärke zu zeigen, einen Tausendfüßler bei lebendigem Leib verspeist ohne eine Regung zu zeigen. Wir schauen den aufgeweckten Affen zu und lernen, dass ein Termitenhaufen am Wegesrand nicht nur eine Protein Quelle ist, sondern man auch daran die Himmelsrichtung bestimmen kann. Weiter geht es mit vielen Informationen über die Heilkraft von Blättern, Wurzeln und Rinde. 
So auch, dass ein Baobab das Überleben eines Menschen ermöglicht, da man aus den Fasern, der Rinde Kleidung machen, seine Früchte essen und in seinem Inneren Unterschlupf finden kann. Da er etliche Liter Wasser speichert, kann er Mensch und Tier außerdem vor dem Verdursten bewahren. Diese Eigenschaft wird ihm gerade durch den Klimawandel zum Verhängnis, da die Elefanten oft nicht mehr genügend Wasser finden und so stark am Baobab nagen. Dadurch wird er so stark geschädigt , dass er sich nicht mehr ohne weiteres regenerieren kann.  Didi legt seine Speerspitze mit dem Wasser des Baobab auf unsere Handfläche, um uns dadurch mit dem Kreislauf der Natur zu verbinden, ein magischer Augenblick. Er bittet uns um Achtsamkeit im Umgang mit den Ressourcen, da die Natur uns wie der Baobab alles gibt, was wir zum Leben benötigen. Wir sollen diese Gaben der Natur teilen, Frieden halten und Nukleare Waffen stoppen. Wer hätte zu diesem Zeitpunkt gedacht, wie brisant diese Worte ein paar Wochen später werden. "Bleibe achtsam, nachhaltig, verantwortungsvoll und dankbar,!" Dies nehmen wir gerne aus dem afrikanischen Busch mit nach Hause.