Pushkar - die heilige Stadt
Auf zur heiligen Stadt Pushkar. Auf dem Weg liegt der Eklingji Tempel und wir haben Glück, dass geöffnet ist. Es ist eine Pilgerstätte zu Ehren Shiwas, mit einer besonderen spirituellen Atmosphäre. Man darf nicht fotografieren und so halten wir diesen besonderen Ort in unserer Erinnerung fest. Im Eingangs-bereich sitzen die Frauen und verkaufen die Blumenketten und Opferteller. Diese werden von den Gläubigen ehrfurchtsvoll zum Haupttempel getragen. Ein Mönch schlägt die Trommel, vor dem Hauptheiligtum sitzen die Gläubigen und murmeln ihre Gebete. Die Opferschalen werden abgegeben. Eine wohltuende Atmosphäre. In der von einer Mauer umgebenen Anlage soll es über 100 Tempel geben, es wirkt alles irgendwie ineinander verschachtelt und es ist nicht alles frei zugänglich.
Ebenso beeindruckt der Halt in Ajimer, wo wir in eine ganz andere Welt Indiens eintauchen, die muslimische. Mit Basaren an der bunten mit reichlich Gold verzierten Dargah Sharif Moschee, in dessen Zentrum sich das Kuppelmausoleum eines bedeutenden Sufi-Heiligen Muin-ud-din Chisthi befindet. Zum Abendgebet strömen die Pilger durch die Farbenpracht zu den Waschtrögen und in das Gotteshaus. Der Gesang der Suren liegt in der Luft und in den Gassen riecht es nach gebratenem Fleisch. Die Ruine der Adhai-din-ka-Jhonpra-Moschee, die aus einem ehemaligen Jain Tempel errichtet wurde beeindruckt mit seinen überwiegend mit arabischen Schriftzeichen reich verzierten Säulen und Friesen. Diese passt mit dem Basaltstein wieder eher zu Indien.
Pushkar ist, im Vergleich zu den bisherigen Städten, eine ruhige kleine Stadt, die geprägt ist von vielen Pilgern, Yogis in weißen oder orangenen Gewändern mit gelben Streifen auf der Stirn, Bettlern, Priestern und einigen westlichen Suchenden in bunter indischer Kleidung. Wir entdecken auch skurriles, wie einen Yogi mit einer lebenden Kobra im Korb. Wir lassen es uns an den Essensständen
auf dem Weg schmecken und lernen heute ein weiteres leckeres Essen kennen - Dosa. Köstlich, wie eigentlich alles. Wir lieben die indische Küche und haben bisher alles gut vertragen. Es riecht nach Räucherstäbchen, es erklingen Glockenschläge, von Gläubigen die die Heiligtümer betreten, an fast jeder Hauswand befindet sich ein Bildnis, oder ein kleiner Altar einer der unzähligen Hindugottheiten. Beide sind geschmückt mit Blüten, Blumen-ketten, sowie mit Essensgaben. Am Gath vollziehen die Gläubigen rituelle
Waschungen, sprechen Gebete, lassen sich von Priestern segnen, lassen Blüten für ein gutes Karma im See schwimmen und entzünden Öllämpchen. Es herrscht eine friedliche Stimmung, die neben der Beobachtung zur Meditation einlädt. Ob ich aber in den See springen und schwimmen würde, wie es manche junge Männer tun, ich weiß nicht. Neben dem Brahma Tempel, übrigens einer der wenigen in Indien, besuchen wir den Savitri Tempel am Morgen und den Gayatri Tempel zum Sonnenuntergang. Am heutigen Sonntag sind überall viele Gläubige unterwegs, die den Göttern ihre Blumen-, Essens- und Räuschergaben bringen, sich mit heiligem Wasser segnen, gesegnete Blüten und Zuckerperlen für ihren Hausaltar mit nach Hause nehmen, oder mit Kopf und Händen die Götterfiguren berühren. Dazu sprechen sie Mantras und läuten die Schellen und Glocken. Alle drei Orte strahlen mit ihrer unterschiedlichsten Stimmung eine starke spirituelle Kraft aus. Besonders wohltuend war die Ruhe auf dem Gayatri.
Das Seven Heaven, unser Hotel mit zentraler Lage ist sehr liebevoll einge-richtet, mit großen sauberen Zimmern mit Fenstern zum Atrium, welches uns zur Abwechslung nochmal ruhige Nächte beschert. Das Essen und die Tees auf dem Roof Top sind sehr mild, die Portionen sind recht groß. Leider gibt es kein indisches Frühstück. Die ayurvedische Massage mit wohlriechendem Öl war eine neue wohltuende Entspannung.
Erkenntnis des Tages - sei deines eigenes Glückes Schmied. Setze dir im Tempel einen Punkt auf die Stirn und kein Quacksalber will dir mehr Blüten für sein gutes Karma geben.