Jaisalmer - goldene Stadt & eine Nacht in der Wüste

Heute geht es in die goldene Stadt Jaisalmer. Wir drehen eine gemütliche Runde mit dem Tretboot auf dem See Amir Sagar und genießen den Sonnenschein und die schönen Cenothaps. Am Abend machen wir einen ersten Spaziergang durch die Stadt, was hier sehr gut möglich ist. Uns gefällt die Festung, die hier noch bewohnt ist. Dadurch ist Leben und das in Indien so übliche Gewusel in den engen Gassen. Man kann sich hier ganz gut treiben lassen und den Blick auf die Stadt genießen. Viele Gebäude sind wirklich sehr kunstvoll mit filigranen Ornamenten verziert, die nur von einer bestimmten Kaste gefertigt werden. Es empfiehlt sich, eher den Blick nach oben zu richten und sich an dem schönen Anblick zu erfreuen. Doch auch so gelingt es nicht vollständig die Augen und Nase vor dem Müllproblem und dem Abwasser zu verschließen.
Bevor wir am nächsten Tag auf die Safari in die Thar Wüste aufbrechen besichtigen wir schöne Sandstein Havelis und den Jain Tempel im Fort. Diese sind sehr filigran ausgestaltet. Unser Fahrer Bittoo berichtete uns, dass die Steinmetze früher nicht mit Geld, sondern mit Kost & Logie für die Familie entlohnt wurden. Daher haben sie sich viel Zeit für die Verzierungen gelassen. Zum Abschluss der Tour gab es von einem Straßenmusiker für Barbara noch ein besonderes Lied. Auch hier locken uns wieder die Gerüche der Streetfood Händler. So darf ich wieder etwas neues probieren. Der Verkäufer lässt mich kosten, einigen scharfe Dar, ganz nach meinem Geschmack. Gestärkt fahren wir zur Kamel Safari.
Die Kamele sind bereits gesattelt, so können wir nach dem Masala Chai gleich aufsitzen und in die Wüste schaukeln, geführt von einem Großvater und seinem 8 jährigen Enkel. Vorbei an einem kleinen Tempel reiten wir zum sunset point. Nach dem Sonnenuntergang reiten wir zurück ins Camp, wo es eine Stunde später schon gefühlt 10-15° C kälter ist. Zum Abendessen gibt es ein Lagerfeuer mit indischer Musik und typischen Folkloretänzen aus Rajasthan. Dazu ein reichhaltiges Buffet mit traditionellen Speisen. Mit dem Jeep werden wir zu unserem Schlafplatz in den Dünen gebracht, wo wir in der Sternenklaren Nacht den Himmel beobachten können und eingehüllt in dicke Decken einschlafen. Zum Sonnenaufgang krabbeln wir aus unserem Nachtlager und wenig später stehen wieder 2 Kamele bereit und wir reiten der aufgehenden Sonne entgegen,traumhaft. Weiter geht es durch die Dünen und wir sehen Antilopen, ein Reh und einen Wüstenfuchs. Die Zeit vergeht wie im Flug und zum Abschluss gibt es im Camp noch ein gutes Frühstück. Das Highlight am Ende des Tages bildet der Besuch in Bada Bagh zum Sonnenuntergang. Wir haben vorher schon Zeit, uns in Ruhe umzusehen und Fotos zu machen. Ein Student erzählt uns etwas zu der Anlage. Unglaublich ist, dass die Maharani und die Konkubinen ins Feuer springen mussten, wenn der Maharadscha im Krieg gefallen ist. Wir erfahren auch einiges zur Bestattung in der heutigen Zeit. Und der junge Mann ruft uns ins Gedächtnis, dass wir dankbar sein sollten, dass wir uns so frei in der Welt bewegen können. Er hat bereits 3 Mal versucht ein Visum für Europa zu bekommen
und es wurde immer abgelehnt. Heute fragen wir gleich unseren Bittoo nach einer Restaurant Empfehlung, bevor wir uns wieder auf Trip Advisor verlassen. Vorgestern hatten wir uns mal davon leiten lassen, dass ein Restaurant extrem viele gute Bewertungen hatte. Wir haben dann gemerkt, wie diese zu Stande kommen, für jede exzellente Bewertung erhält man nämlich 10% Rabatt. Irgendwie kein fairer Wettbewerb, aber auch irgendwie clever. Dennoch war das Essen gut und es gab noch gratis Wasser. Das Restaurant unseres Fahrers hingegen war direkt günstiger und das Thali ein Traum, danke.

Erkenntnis des Tages unverhofft kommt oft eine Überraschung daher. Genieße diesen Moment!